Wichtige Änderungen bei der Mehrwertsteuer – Was du jetzt wissen musst!
Wir benötigen nun deine Umsatzsteuer-Identifikationsnummer und deine private Adresse. Das wirft natürlich Fragen auf, und genau deshalb greifen wir dieses Thema in unserem heutigen Artikel auf. Wir haben die sieben häufigsten Fragen für dich zusammengefasst. Wenn du jedoch nicht in den Niederlanden als Unternehmer tätig bist oder keine Umsatzsteuer-ID hast, dann betrifft dich dieser Artikel nicht.
Warum nur wir? Andere Plattformen fragen nicht danach
Unser Unternehmenssitz ist in den Niederlanden, und das bedeutet, dass wir den niederländischen Steuergesetzen folgen müssen. Diese Gesetze bestimmen, dass du als selbstständiger Unternehmer in den Niederlanden steuerlich registriert sein musst, wenn du eigenständig Geld verdienst.
Warum erst jetzt?
Die Aufmerksamkeit auf dieses Thema kam durch eine Klage einer bekannten Fan-Engagement-Plattform vor dem Europäischen Gerichtshof, die weitreichende Folgen für die Mehrwertsteuer-Regelungen hatte. Das Urteil hat erhebliche Auswirkungen darauf, wie Plattformen mit der Mehrwertsteuer umgehen müssen.
Was ändert sich genau?
Statt dass du uns eine Rechnung schickst, wenden wir das Prinzip der Selbstfakturierung an: Wir stellen die Rechnung in deinem Namen aus. Du erhältst dann eine detaillierte Umsatzsteuerrechnung von uns, die deinen Verkaufsumsatz, die abgezogene Provision und deinen Nettoerlös ausweist.
Was ist der Unterschied für registrierte niederländische Creators?
Für dich ändert sich die Berechnung der Mehrwertsteuer: Sie wird nur auf deinen Nettoumsatz berechnet. Wenn dein Abonnement z.B. 10 Euro kostet und du 10 Fans hast, sind das 100 Euro Umsatz. Nach Abzug unserer Provision von 18% erhältst du 82 Euro auf dein Konto, auf die wir die Mehrwertsteuer von 21% extra überweisen.
Verdienen niederländische Creators jetzt mehr?
Nicht wirklich. Die überwiesene Mehrwertsteuer ist nicht für deine Ausgaben gedacht, sondern muss bei der Steuererklärung angegeben und abgeführt werden. Es ist entscheidend, dass du dieses Geld nicht anderweitig verwendest, da dies zu Problemen mit den Steuerbehörden führen könnte.
Und rückwirkend?
Ja, aber nur bis zu einem gewissen Grad. Wenn du deine Umsatzsteuer-ID angibst, passen wir dies rückwirkend bis zum 24. Januar an. Für Monate ohne angegebene ID können keine Korrekturen vorgenommen werden.
Ich habe keine Umsatzsteuer-Identifikationsnummer?
Als Content-Creator mit Einkommen aus deiner Tätigkeit könntest du als Unternehmer angesehen werden, was bestimmte steuerliche Vorteile mit sich bringt. Ein versierter Buchhalter kann dir hierbei unterstützen.
Schwierig? Ja, aber du bist nicht allein
Diese Themen sind komplex, aber wir stehen dir zur Seite. Wenn du Fragen hast, zögere nicht, uns zu kontaktieren. Wir helfen dir gerne weiter!
Für deutsche Creators, die auf einer Plattform aktiv sind, die ihren Sitz in den Niederlanden hat und die neuen Mehrwertsteuervorschriften anwendet, gibt es ein paar spezifische Punkte zu beachten:
- Registrierung und Steueridentifikationsnummer: Deutsche Creators, die regelmäßig Einkünfte aus ihrer Tätigkeit als Content-Creators erzielen, müssen sicherstellen, dass sie als Unternehmer beim Finanzamt registriert sind. Dies schließt die Notwendigkeit ein, eine Steuernummer oder Umsatzsteuer-Identifikationsnummer zu besitzen.
- Mehrwertsteuer-Abrechnung: Auch wenn der Sitz der Plattform in den Niederlanden ist, sind deutsche Creators verpflichtet, die deutsche Umsatzsteuer auf ihre Einkünfte zu berechnen und abzuführen. Die Plattform kann hierbei die Methode der Selbstfakturierung anwenden, was bedeutet, dass sie im Namen des Creators die Rechnungen erstellt.
- Rechnungsstellung und Dokumentation: Da die Plattform die Rechnungen selbst erstellt, ist es wichtig, dass alle Dokumente korrekt und vollständig sind. Diese Rechnungen müssen die erforderlichen Angaben nach deutschem Steuerrecht enthalten, wie die Umsatzsteuer-Identifikationsnummer des Creators und eine detaillierte Auflistung der Einkünfte und abgeführten Mehrwertsteuer.
- Einbehaltung und Überweisung der Mehrwertsteuer: Die Plattform könnte die Mehrwertsteuer direkt an das Finanzamt abführen, je nachdem, wie die Regelungen der Plattform gestaltet sind. In anderen Fällen könnte es notwendig sein, dass der Creator die Mehrwertsteuer selbst an das Finanzamt meldet und abführt.
- Versteuerung des Einkommens: Unabhängig von der Mehrwertsteuer müssen deutsche Creators ihr Einkommen aus der Plattform auch als Teil ihres Gesamteinkommens versteuern. Die Einkünfte müssen in der Einkommensteuererklärung angegeben werden.
- Compliance und Beratung: Aufgrund der Komplexität der steuerlichen Anforderungen sowohl im Inland als auch in Bezug auf grenzüberschreitende Tätigkeiten ist es ratsam, einen Steuerberater zu konsultieren. Dieser kann sicherstellen, dass alle Steuerverpflichtungen korrekt erfüllt werden und berät bei Fragen zur optimalen steuerlichen Gestaltung.
Es ist wichtig für deutsche Creators, die auf internationalen Plattformen tätig sind, sich sowohl mit den steuerlichen Regelungen in Deutschland als auch mit denen im Land des Plattformbetreibers vertraut zu machen, um steuerliche Risiken und Nachteile zu vermeiden.